Folgendes Szenario: eine beliebige deutsche Universität. In der ersten Seminarstunde bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars einen Fragebogen vorgelegt. "Welche Reaktion bekommen Sie, wenn Sie in einer Apotheke hautfarbene Pflaster verlangen?" Mehrheitsdeutsche, wenn Weiße Studierende scheitern hier vermutlich, und nun liegt ein langes, spanndendes und postkoloniales Semester vor Ihnen. Im Besten Fall führen die Critial Whitness Studies zu einer völligen Umkrempelung des bisher gelernten. Alles wird als Diskurs identifiziert.
Nun hat die Firma "Chemoplast" entweder eine ehemalige Absolventin oder einen ehemaligen Absolventen des obigen Seminars eingestellt, oder aber einfach nur eine Marktlücke entdeckt: unter den Artikelnummern 251, 252, 253 und 254 führt das Unternehmen in seiner Produktpalette nun vier Artikel "braun" bzw. "dunkelbraun". Das soll an dieser Stelle mal gelobt werden, auch wenn wir uns wünschen, dass Farbe hier zur Nebensache wird. Denn es geht NICHT um die Erweiterung der Farbpalette ins Braune , sondern um neue Selbstverständlichkeiten. Noch sind bei Chemoplast Normalitäten erkennbar: das Europlaster, transparent, sensitive, Silberpflaster flexibel und Pflaster extrem wasserfest. Noch. Denn wenn wir alle jetzt NUR NOCH diese neuen Pflaster kaufen würden, dann..., ja dann!
Donnerstag, 30. Juli 2009
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