Montag, 20. Juli 2009

Mensch Harry!

Die Meldung mag im polyamoren Zeitalter nicht sofort ihre Brisanz entfalten, weil sie simpel klingt: "Harry hat sich von seinem langjährigen Partner Pepper getrennt und lebt nun mit dem Weibchen Linda zusammen." Was für viele zunächst nach freier, ebenso postmoderner wie bisexuell motivierter Partnerwahl aussehen mag, ist in Wirklichkeit, die NZ hat es erkannt, ein Drama! Denn in Harry hatten wir alle unsere Hoffnungen gesteckt. Harry, der schwule New Yorker Pinguin, sollte es der heteronormativ-verknöcherten Welt da draußen, äh nein, an Land zeigen. Dekonstruktivistisch motiverte Wissenschaft (zu unserer Freude sogar ein wenig die Naturwissenschaft höchstpersönlich) hat Harrys Liebesleben ebenso gerne zitiert wie er der Liebling aller queeren Sozialwissenschaften war. Ein Pinguin als ultimativer Beweis, dass das Tierreich keinesfalls heterosexuelle Basis für uns Menschen sein könne. Und nun? Wir sind fassungslos!

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