Die US-amerikanischen Geistes- und Medienwissenschaftlerin Camilie Paglia untersucht in ihrem Buch "Sexual Personae: Art and Decadence from Nefertiti to Emily Dickinson" die "Manifestationen des chthonischen und des apollinischen Prinzips in der westlichen Kunstgeschichte" seit der Antike. Und dazu gehört dann auch die Nofrete... Dabei geht die Postfeministin in ihren Thesen provokant und provokativ zu Werke, was auch DER SPIEGEL schon bemerkte:
"Sonst kommen wenige Frauen vor. Und daran, sagt Paglia, sei nicht sie schuld, sondern das Wesen der Weiblichkeit. Frauen gebären, Männer seien kreativ, und daß die Geschlechter kulturell niemals gleichwertig sein werden, könne man täglich auf der Toilette feststellen. Hier zeige sich die endgültige Überlegenheit der Männlichkeit: Er bringt mit scharfem Strahl ein kleines Kunstwerk, einen "Bogen der Transzendenz" zustande. Sie dagegen "düngt bloß den Boden, auf dem sie steht"."Nachdem Paglia 10 Jahre lang nach einem Verleger für ihr Sexual Personae suchte, wurde es schließlich 1991 veröffentlicht - sie hat sich damit vom Mainstream-Feminismus sicherlich entfernt, aber der wollte auch schon vor Erscheinen des Buches nichts über lesbische Vampire wissen und weiß die Irone des urinierten "Bogen der Transzendenz" auch nicht zu schätzen.
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