"Die elektronische Abfrage garantiert ein sehr genaues Bild des effektiven Marktgeschehens und spiegelt die Abverkäufe im Buchhandel mit einem Zeitabstand von nur wenigen Verkaufstagen."Doch wollen Leserinnen und Leser eigentlich immer die Bücher, die am meisten verkauft wurden? Wie hoch ist hier der persönliche Mehrgewinn? Und welche Auswirkungen hat es, wenn eine noch unentschlossene Kundin in der Buchhandlung mit der Bestenliste konfrontriert zu "Frau-Deutsch/Deutsch-Frau" greift oder ein unentschlossener Kunde nun gefragt wird, "Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen"?
Eine alternative Bestenliste ist der "Weltempfänger" - schon die Selbstbeschreibung der Liste macht Neugierig auf ein überraschend Anderes auf dem deutschsprachigen Buchmarkt:
"Unbekannte Stimmen hörbar zu machen und Nebenwege durch die Überfülle der Neuerscheinungen zu erschließen, hat sich „Weltempfänger“ zur Aufgabe gesetzt. Auf der Grundlage der Arbeit der Litprom (Gesellschaft zur Förderung von Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e. V.) nimmt diese alternative Bestenliste all jenes wahr, was nicht im eigenen Garten wächst und geläufig ist."Dass jenseits der Metropolen Entstandene darf dabei aber nicht in einem Raum des Otherings verharren. Zu Recht macht der Vorsitzende der Weltempfänger-Jury, der Schriftsteller Ilja Trojanow, darauf aufmerksam, dass kulturelle Innovation oft in den Peripherien entstehe. Diese Liste ist etwas für Menschen, die den ästhetischen Zug in die Zukunft nicht verpassen wollen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen