Donnerstag, 26. August 2010

über Bilder

Vielleicht ist das ein gutes Zeichen, dass das Gemälde "Bondage" von Ernest Normand jüngst bei Christie's entgegen den Erwartungen nicht versteigert wurde.. weil sich einfach kein Bieter für das Orientalismus-Motiv fand. Denn "Bondage" ist ja mehr als ein Motiv, es ist eines der zentralen Produktionen eines kolonialistischen viktorianischen Großbritanniens über den versklavten Orient. Schon das Sprechen über das Bild gelingt kaum, ohne auf die Sprache der Herrscher zurückzufallen, dann heißt es beispielsweise: "Eine exotische, scheinbar ägyptische Landschaft mit einem lässig hingegossenen Herrscher, umgeben von einem halben Dutzend nackter Haremsdamen." Dass noch nicht einmal der ägyptische Kunstsammler Shafik Gabr zugeschlagen hat, deuten manche als eine rein monetäre Zurückhaltung, andere als das Ende des Orientalismus-Zaubers.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen