Freitag, 10. September 2010

Fleisch anziehen

Man kann wohl sagen, dass er sich wirklich Mühe gegeben hat, der Jungstar der Literaturszene, Jonathan Safran Foer. Seit Erscheinen seines jüngsten Buches "Tiere essen" tingelt er in seiner Mission durch die Redaktionen und TV-Dokumentationen und prangt das Massentierhaltungsunternehmen Fleichkonsum an. Es geht ums Tiere essen und die Lösung ist, Tiere nicht zu essen, oder nicht (mehr) so oft zu essen. Nicht der Fanatismus eines Vegetariers liegt seinem Projekt zugrunde, sondern eher die detaillierte Nachfrage nach ökonomischen wie ökologischen Folgen unserer, gemeint ist die westliche, Ernährung, die Foer mit Fleisch gleichsetzt (was auch in diesem Zusammenhang ein korrektes Synonym zu sein scheint). Ob sich die Menschen mit der Produktion ihres fleischhaltigen Essens auseinandersetzen wollen, hat viel mit Bilderwelten zu tun: sich einen Film "Unser täglich Brot" anzusehen und die Realitäten der grausamen Tierhaltung und Tiertätung als systematische Quälung zu begreifen.
Auch in Bilderwelten unterwegs ist diese Tage die Künstlerin Lady Gaga, in dem sie kurzerhand zu diversen Auftritten ganz in Fleisch erschien. Ob dies eine Unterstützung oder eine subversive Konterkarierung Safron Foers ist, ist nicht wirklich bekannt.

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