Sonntag, 28. Juni 2009

Tush

Heute einmal Werbung für das Magazin Tush. Nicht nur ein ästhetischer Augenschmaus, sondern auch gute Texte! Investiert in Zeitschriften wie diese!

"Die Geschlechter in eine Ordnung zu zwingen hat seit einiger Zeit wieder Konjunktur.(...) Die Botschaft hinter „Gender bender“ fordert dazu auf, die Kategorie des Geschlechts so „zu biegen“ bzw. so zu interpretieren, dass auch Menschen trotz einer nicht eindeutigen Geschlechterzuordnung innerhalb des gesellschaftlichen Diskurses berücksichtigt und nicht mehr ausgeschlossen werden."

Freitag, 26. Juni 2009

Donnerstag, 25. Juni 2009

Außerweltliche Erbengemeinschaft gesucht

Wer erbt Dresden denn jetzt, wenn nicht mehr die Welt?

Angst in der Oper

Wer noch immer keine Angst vor der Schweine-Grippe hat, aber gerne Angst haben will, kann sich ein Beispiel nehmen an diesen beiden BesucherInnen der Kairoer Oper.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Unsere Muslime

"Längst ist klar, dass der Islam ein Teil Deutschlands ist, doch erst die jetzige Studie des Innenministeriums erhellt sein volles Format", lese ich heute in der SZ. Das ist ja schön, und gibt die von mir wahrgenommene Realität der nationalen Identiäten Deutschlands wieder. Das Problem an der Sache: der SZ-Kommentar, inhaltlich stellenweise gut, ist übertitelt mit der Schlagzeile "Unsere Muslime". Genau hier liegt die Fragwürdigkeit des (weißen, christlich-sekularisierten)Verständnisses einer pluralistisch- religiösen Gesellschaft. "Unsere" impliziert, dass sie zu uns gehören, aber nicht "wir" sind. "Wir" sind anders. Das ist nicht gut so!

Dienstag, 23. Juni 2009

Uppsala

Uppsala (nein, nicht in Schweden), aber in Deutschland leben heute viel mehr Menschen muslimischen Glaubens als bisher angenommen. Um mehr als eine Million haben bisherige Statistiken die Zahl unterschätzt, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge legt nun eine neue Studie vor. Dazu die Zeitschrift focus: "Das in der Öffentlichkeit besonders umstrittene Kopftuch tragen 70 Prozent der muslimischen Frauen nie." Fast klingt es ein bisschen enttäuscht. Die binären Bilder kopftuchtragender Frauen sind doch Essenz vieler Artikel der einschlägigen Medienmagazine. Ob sich daran ab heute etwas ändern wird?

Sonntag, 21. Juni 2009

Frau Kanzler

Fundstück im Spiegel:
"Steht auf, Frauen! Denn! Ihr! Alle! Seid! Systemrelevant! Kämpft für eure Rechte! Yes, you can! Vielleicht wird dann sogar endlich mal eine Frau Kanzler."

Mittwoch, 17. Juni 2009

Wochenende träumt

Theologen haben geforscht, so die Süddeutsche, und das überraschende Ergebnis: der Samstag ist der neue Sonntag! Ich freu mich auf die nächste Meldung, die heißen könnte: Meteterologen haben geforscht: der Winter ist der neue Sommer. Und Soziologen: der Ehemann ist die neue Ehefrau.

Dienstag, 16. Juni 2009

Wohnst du noch oder klebst du schon?





"Wohnst du noch, oder lebst du schon?" hieß es einmal bei IKEA, "Wohnst du noch, oder klebst du schon?" müsste es wohl dieser Tage heißen. Wandtattoos haben ihren Weg gefunden aus Kinderzimmerkritzeleiein und künstlerischen wie literarischen Subkulturen über Schöner-Wohnen-Magazine hin in TV-Heimwerker*innen-Sendungen. Keine Gentrifizierung von Stadtteilen ohne Wandtattoos, würde ich gar behaupten. Meinem Gespür für Ästhetik kommen diese Aufkleber sehr entgegen, wäre da nur nicht dieses verflixte postkoloniale Unbehagen, wenn in Berlin und Hamburg, Castrop-Rauxel und Mühlheim an der Ruhr zukünftig Afrika an der Wand klebt.

Montag, 15. Juni 2009

Hunger

Die Lebensmittelampel ist in aller Munde. Über das Für und Wider von rot-gelb-grün streiten Lebensmittelindustrie und Verbraucherschutzorganisationen. Im Frosta-Blog wird fett über die Imagekampagne des Unternehmens diskutiert, als erster im Herbst die Ampel einzuführen. Eine wirklich äquvivalente Darstellung der Thematik habe ich bislang aber nur beim Spiegel-Kartonisten Ari Plikat gefunden.

Sonntag, 14. Juni 2009

Ein kurzer geht nimmer

Bin ich so prüde, dass ich die aktuelle Werbung von Binoli/ Air Berlin derart unangenehm finde? Geworben wird mit jeder Menge nacktem Po und unter dem Motto "Ein kurzer geht immer" für, ja für was denn eigentlich? Vielleicht für Flüge in europäische Metropolen.. im besten Falle...

Samstag, 13. Juni 2009

Die Seuche im Kinderzimmer

"Stell dir vor, es ist Seuche und keiner fühlt sich bedroht" titelt die Süddeutsche Zeitung heute. Es geht um die s.g. Schweinegrippe, und kritisiert wird das bürokratische Durcheinander seitens der WHO, diese Pandemie deutlich zu kommunizieren. Was waren das noch für Zeiten, als Pest, Cholera oder Ruhr fest im kollektiven Angstgedächtnis verankert waren. Die jetzige Bedrohung hingegen wird in den meisten Ländern nicht ernst genommen.
Vielleicht würde es uns ja sensibler machen, wenn unsere Kinder nicht mehr mit der lediglich an Anorexia nervosa leidenden Prinzessin Lillifee spielen dürften, sondern ab sofort Riesenmikroben aus Plüsch geschenkt bekommen?

Freitag, 12. Juni 2009

nofreteten 10


In Frankreich hat der Matagot-Verlag das Brettspiel "Nefertiti" entwickelt. Es ist ein Strategiespiel, in dem es um den lukrativen Handel mit wertvollen Artefakten aus der Antike geht.. und wer dem Pharao die meisten und teuersten Gegenstände anbieten kann, hat gewonnen. Das Spiel hat eine Altersempfehlung ab 10 Jahren. Früh übt sich, wer ein Kolonialist werden will..

Donnerstag, 11. Juni 2009

Karstadt gratuliert Deutschland

Der Staat mag dem angeschlagenen, ja insolventen Arcandor-Konzern = Karstadt nicht helfen. Das ist leider nicht ganz unverständlich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Karstadt fürchten heute um Arbeitsplatz und berufliche Existenz.
Das Internet führt wieder einmal zu merk- würdigen Gleichzeitigkeiten, und macht seinem Ruhm alle Ehre, langsamer zu sein als die Realität, twitter hin oder her. Fundstück auf der homepage von Karstadt- Schöner Shoppen: "Herzlichen Glückwunsch Deutschland. Dein Karstadt!" und weiter: "Deutschland wird 60 und Sie können gewinnen!" Ob es neue Arbeitsplätze zu gewinnen gibt, bei Karstadt?

Samstag, 6. Juni 2009

Sterne über Europa

Eigentlich wollte ich ja Hartweizengrieß kaufen, neulich im Discounter. Der firmiert seit Jahren nur noch unter dem Arabismus "Couscous", was mir an sich sehr entgegen kommt, habe ich das Getreide doch auch unter diesem Namen kennen gelernt, damals in Marokko. Aber in meinem Regal zwischen Nudeln und Reis ist nun von Couscous nichts zu erkennen, von Hartweizengrieß schon mal ganz zu schweigen- statt dessen prangt der güldende Name "Sterne über Afrika" auf der Packung- und ganz klein "Spezialitäten der afrikanischen Küche". Da sind die Homogenisierung der heterogenen Küche eines ganzen Kontinentes, da sind politologische Ungenauigkeiten, wenn es heißt "Couscous ist das Nationalgericht des Maghreb", ist doch der "Maghreb" in erster Linie eine Region auch kultureller wie kulinarischer Vielfalt, und keine Nation. Da haben Verpackungsdesigner schnell mal noch nen paar bunte Zeichen, archaisch-anmutend, aufs Bild gedruckt. Aber wirklich verwirrend findet das die Orientalismus-Diskurs-leidende Kundin nicht. Einzig die "Sterne über Afrika" machen mir Probleme, einen Tag vor der Wahl zum Europäischen Parlament. Sterne? Die sind doch über Europa.. zwölf gelbe Sterne auf blauem Grund. Nächstes Mal im Discounter werde ich mich erkundigen nach "Sterne über Europa- Spezialitäten aus der europäischen Küche". Ob es dann Milch von glücklichen Bäuerinnen & Bauern gibt? Oder Analogkäse?

Freitag, 5. Juni 2009

Lavendelöl aus Frankreich

Pünktlich zur Europawahl heute eine Personalisierung vorgaukelnde Email von ebay in meinem Postfach. "Sparen Sie Geld mit Europa, yalla_artemis!" heißt es. Darin "Espresso aus Italien", "Swimming-Pools aus Großbritannien", und sicherlich auch "Gummistiefel aus den Niederlanden" oder "Übergroße Sonnenbrillen aus Spanien". Nach dem orgiastischen Eurovison-Songcontest fehlt nun eigentlich nur noch ein Familien- (Achtung Konstrukt) Ausflug in den (West-) Europapark, und das Erstaunen dürfte nicht größer sein, wenn an der Wahlurne am Sonntag kein Kreuz für "Costa Brava" oder "Mallorca" gemacht werden kann. SPD? Bündnis 90/Die Grünen? Nie gehört!

Donnerstag, 4. Juni 2009

neue Freunde gefunden

Gerade in der Frankfurter Rundschau: "'Salam aleikum': Obama findet neue Freunde"- brauchte ich einen Moment, um zu verstehen, dass hier nicht vom Netzwerk facebook die Rede ist, sondern von der policy des US-amerikanischen Präsidenten nach seiner Rede in Kairo.

Dienstag, 2. Juni 2009

nofreteten 09

Schöne Arbeit des Künsters Mark Washburn, die Skulptur "Nofretete". Erstaunlicherweise perfekt erkennbar.