Samstag, 27. März 2010

Forschungsprobleme

"We still do not know if she was the wife of Pepi I (2354-2310 BC) or of Pepi II (2300-2206 BC)." (Zahi Hawass)

Freitag, 19. März 2010

fy fy fy

Zugegeben, auch ich bin angesteckt worden von der Idee, das Leben könne mithilfe eines Sachbuches vereinfacht werden, mithilfe normativer Anleitungen und ihren normativen Schreibtischschubladenordnungen, damals vor acht Jahren. Zerlesen und zerflettert steht "Simplify your life" in meinem Bücherregal zwischen Feng Shui- und Heilfasten-Ratgebern, bunt markiert Tipps zum Entrümpeln und Entstapeln, Entmachten und Entkräften, Entkommen und Entwerfen, Entzaubern und Entfernen, Entschulden und Entdoppeln, Entfliehen und Entschlacken, Entkrampfen und Entperfektionieren, Entspannen und Entinseln, Entärgern und Entschleunigen, Entwirren und Entdramatisieren, Entwickeln und Entscheiden, Entfesseln und Entpuppen, Ent.........................
Wer das Buch ebenso gründlich gelesen (und geliebt) hat wie ich, bei dem setzte dann allerdings eine - nicht zuletzt durch das Buch entwickelte - gesunde Distanz zu der Simplify-Industrie und ihren unzähligen Merchandising-Produkten ebendiesen Buches ein. In den folgenden Jahren lief ich mit Scheuklappen durch die Buchhandlungen, um mich nicht mit den Kindern von simplify auseinandersetzen zu müssen, die da heißen Simplify your love, Simplify Diät, Enjoy your life, Simplify your day und Simplify ich weiß nicht was.
Aber als ich diese Tage in einer realen Buchhandlung auf dieses neue Prachtexemplar gestossen bin, biblify your life, da wurde es mir ein fy zu viel, GLAUBE ich. fy fy fy.

Montag, 15. März 2010

nofreteten 33

Die Nofretete ist eine Ente. Sagt die Ausstellung Duckomenta. Der schönste Kommentar zu diesem Konzept war in der Hannoversche Allgemeine Zeitung zu lesen: "Die Kunstexperten sind ratlos".

Sonntag, 14. März 2010

nofreteten 32

Sexismus ist es vermutlich nicht, was sich hinter "Eine Nacht mit Nofretete" verbirgt, auch wenn die Doppeldeutigkeit vielleicht nicht ungewollt daher kommt. Mit nur 49 Euro und einem inklusiven ("königlichen") 3-Gänge-Menü wäre die Nacht dann auch eher billig, und so verbirgt sich hinter dem Titel eine Dinner-Show, die in wenigen Wochen in Berlin uraufgeführt wurd. Der Plott erinnert sehr an die US-amerikanische Kinokomödie "Nachts im Museum", geht es bei beiden um die allnächtliche Fleischwerdung musealer Exponate. Schon im Film wurde die jungenhafte Fantasie und Faszination eines lebendigen Tyrannosaurus rex schnell von der (nationale zu verstehenden) Begegnung mit Theodore Roosevelt abgelöst, der das Geheimnis kannte: ein ägyptischer Pharao, was sonst.
Bei dem Berliner Theater nun wird auch eine nationale Geschichte erzählt:
"Tagsüber, ja da lässt Nofretete die Museumsbesucher an sich vorbeiziehen, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Aber nach Dienstschluss taut sie auf und ist dann eine so amüsante wie temperamentvolle Erzählerin, die Unglaubliches zu berichten weiß"
Denn kaum schwer vorstellbar, dass das Ein-Frau-Theaterstück simultan vom altägyptischen ins deutsche übersetzt wird, diese Nofretete spricht deutsch. Ob sie sich einmischen wird in den Streit um ihre Rückgabe? Ob sie politisch Position beziehen wird? Immerhin heißt es, sie erzähle etwas "von dem Mann, der sie nach Berlin lockte", Ludwig Borchardt. Doch die Dinner-Show will ihrem Selbstverständnis nach eins sein: ein pointenreiche Rendezvous. Eine Positionierung muss das nicht sein. Ich würde dennoch sagen: hingehen! Karten gibt es hier.

Samstag, 13. März 2010

Farbenleere

"Und, was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?"
"Ampeldiebin!"

Freitag, 12. März 2010

Sweatships-Reiselektüre

Die sweatshops des postmaritimen Reisens sind die sweatships. Die Arbeitsbedingungen der auf den Kreuzfahrtriesen unter Deck arbeitenden Angestellten werden in einer Untersuchung der NGO waronwant als fern von internationalen arbeitsrechtlichen Standarts benannt. Eine der besten Reiselektüren, die Touristinnen und Touristen auf eine Schiffsreise mitnehmen können.

Donnerstag, 11. März 2010

Egypt On

Es ging um "Egypt`s strengths as an outsourcing destination/Ägyptens Vorzüge als Outsorcing-Standort", bei dem diesjährigen Auftritt Ägyptens auf der CeBIT. Das Motto war simpel und kurz: Egypt On.
Insgesamt waren die 10 in Hannover vertretenen Unternehmen in ihrer Präsentation ästhetisch auf beeindruckende wie uniforme Weise aufeinander abgestimmt, die Hochglanzkataloge in den Farben apfelgrün und dunkelpink in Symbiose zur Inneneinrichtung der Stände stehend. Die Abwesenheit sämtlichen Orientalismuses unterstrichen die weißen Sofas als Sinnbild der Moderne und ihres Minimalismuses. Respekt vor diesem Aufritt und ihrer perfekten Inszenierung.


Mittwoch, 10. März 2010

Tourismus in Zeiten des Bebens

Was Sektschlürfen mti dem Erdbeben in Haiti zu tun hat, das ist im neuen Newsletter des TourismWatch nachzulesen. Pünktlich zur Internationalen Tourismus Fachmesse (ITB), die in Berlin eröffnet wurde, thematisiert und problematisiert der Informationsdienst TourismWatch Strukturen, die (verdammt nochmal) auch zu kritiserten sind! Über Tourismus darf heute nicht mehr länger gesprochen werden, ohne dass über Nachhaltigkeitspolitiken informiert wird. Die im Postkolonialismus sichtbar gewordene Ambivalenz des Reisens als andauernde Gefahr des AndersMachen kann zwar kaum gelöst werden, doch kann die Verantwortung der am Tourismus partizipierenden Unternehmen durch das Entwickeln von ethischen Qualititätsstandarts verbessert werden.

Sonntag, 7. März 2010

die Welt empfangen

Mit Bestenlisten ist das so eine Sache: da kommt ein(e) Literatur-Interessentin/ Interessent in eine Buchhandlung (ob virtuell oder real spielt keine Rolle), sucht Inspiration für ihre/seine Kaufentscheidung, die im Besten Falle dazu führt, dass dieser Roman oder Thriller, diese Biografie oder Geschichte auch gelesen wird ... und trifft auf Bestenlisten. Manche Buchhandlungen verwenden heute in ihren Regalen ein Ordnungssystem der Bestseller, welches nicht transparent macht, nach welchen Kritikerien hier sortiert wurde. Nicht wenige greifen einfach auf Fremdlisten zurück, und machen beispielsweise die Spiegel-Bestseller zu ihrer eigenen. Den freuts, und tatsächlich hat das Magazin nach eigener Aussage "die Bestsellerlisten zuerst 1961 veröffentlicht und sie in Deutschland bekannt gemacht". Es geht also um das Verkaufen, um das Beste sellen, oder, um es mit den Worten des Spiegels zu sagen:
"Die elektronische Abfrage garantiert ein sehr genaues Bild des effektiven Marktgeschehens und spiegelt die Abverkäufe im Buchhandel mit einem Zeitabstand von nur wenigen Verkaufstagen."
Doch wollen Leserinnen und Leser eigentlich immer die Bücher, die am meisten verkauft wurden? Wie hoch ist hier der persönliche Mehrgewinn? Und welche Auswirkungen hat es, wenn eine noch unentschlossene Kundin in der Buchhandlung mit der Bestenliste konfrontriert zu "Frau-Deutsch/Deutsch-Frau" greift oder ein unentschlossener Kunde nun gefragt wird, "Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen"?
Eine alternative Bestenliste ist der "Weltempfänger" - schon die Selbstbeschreibung der Liste macht Neugierig auf ein überraschend Anderes auf dem deutschsprachigen Buchmarkt:
"Unbekannte Stimmen hörbar zu machen und Nebenwege durch die Überfülle der Neuerscheinungen zu erschließen, hat sich „Weltempfänger“ zur Aufgabe gesetzt. Auf der Grundlage der Arbeit der Litprom (Gesellschaft zur Förderung von Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e. V.) nimmt diese alternative Bestenliste all jenes wahr, was nicht im eigenen Garten wächst und geläufig ist."
Dass jenseits der Metropolen Entstandene darf dabei aber nicht in einem Raum des Otherings verharren. Zu Recht macht der Vorsitzende der Weltempfänger-Jury, der Schriftsteller Ilja Trojanow, darauf aufmerksam, dass kulturelle Innovation oft in den Peripherien entstehe. Diese Liste ist etwas für Menschen, die den ästhetischen Zug in die Zukunft nicht verpassen wollen!

Samstag, 6. März 2010

Trendiges

Von Zeit zu Zeit sind kleine, lokal begrenzte Zeitungen wahre Fundgruben und Balsam auf postkoloniale Seelen. So steht in der Badischen Zeitung, Kolonialismus und Postkolonialismus seien wissenschaftliche Trends der vergangenen Jahre, auch das Themenfeld Körper als Schnittstellen normierender Diskurse wird genannt. Selbst wenn hier "nur" auf eine in Basel stattfindende Tagung hingewiesen wurde, so bedanken sich die Buchstaben, dass sie schwarz auf weiß nebeneinander stehen durften...

Freitag, 5. März 2010

Quoten

In dem einen Land lehnt die Familienministerin Frauenquoten ab - in dem anderen Land wird die Frauenquote neu eingeführt. In dem einen Land ist der Ministerin die Hälfte der Macht keinen Cent mehr wert - in dem anderen Land muss künftig jedes vierte Parlamentsmandat mit einer Frau besetzt werden. Das eine Land ist Deutschland. Das andere Land ist der Irak. Allerhöchste Zeit, Selbst- und Fremdkonstruktionen emanzipierter Staatlichkeit zu überprüfen!

Chili

Chili-Schokolade? Sowas von vorgestern! Chili-Duschgel? Sowas von gestern. Heute gibt es Chili-Lakritz..

Personalisierte Löcher

"Und, was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?" "Schlaglochbesitzer".

Donnerstag, 4. März 2010

Mittwoch, 3. März 2010

Dienstag, 2. März 2010