Mittwoch, 29. September 2010

Auf ewig schön

"Und, was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?" "Happy-Coffins-Malerin."

Montag, 27. September 2010

Is it all just about Geography?

Mit der Geografie ist das so eine Sache.. die Verschiebung der Kontinentalplatten mag so manch einem vielleicht noch spanisch vorkommen, aber dass die Welt sich verlangsamt, ist eine Tatsache (Tat-Sache!), wobei diese Tat von rein natürlichen Kräften verübt wird.
Doch auch die Menschen sind aktiv daran beteiligt, Räume hin und her zu schieben. Jüngst wurde Osteuropa in den Orient verschoben (vgl. DIE ZEIT: Zurzeit liegt Osteuropa im Orient) und das großartige ägyptische Satiremagazin meldete, die USA hätten die Welt gar ganz verlassen (El Koshary Today: USA Tired of World Domination – Leaves Planet). Das ZDF diskursiert in einer Krimi-Folge der SOKO den Frankfurter Stadtteil "Kamerun" und findet es lustig, dass die "Kumpels aus Kamerun" bloß Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund oder Weiße Zuhälter sind. Nicht nur in Kindergeschichten wird die ganze weite Welt homogenisiert und verkleinert - die ZEIT ist in der Simpflifizierung der Weltökonomie wieder einmal große Spitze: China ruft, Afrika kommt!
Manchmal denke ich, es ist ein Skandal, dass in der Postmoderne immer noch Geografie in der Schule unterreicht wird..

Mittwoch, 22. September 2010

Leerstelle zwischen uns

Ich schreibe über Orient und Okzident und Frauen und Männer und spreche in diesem Zusammenhang von "Binarität".
Mein Rechtschreibprogram mag keine Binarität und schlägt mir vor:
Banalität
Lineratität
Minorität
Finalität
Inanität
Zunächst fühlte ich mich sehr beleidigt von dem Vorwurf, die Binarität zwischen Ost und West, zwischen den Geschlechtern sei eine Banalität. Doch als mir dann Inanität als Synonym vorgeschlagen wurde, musste ich lächeln, ist die Inanität doch die Leere, die Nichtigkeit.

Dienstag, 14. September 2010

Pinke Hunde

Das feine Haus Falke hat für die Werbekampagne ihrer Männer-Kniestrümpfe einen Mann ausgezogen: er trägt nichts am Leib außer einem Paar pinker Falke-Strümpfe... doch Moment, so queer sollte das ganze dann doch nicht daher kommen, schließlich scheint man die heterosexuelle Bildersprache, äh, heterosexuelle Zielgruppe nicht vergraulen zu wollen. Also wird schnell noch ein schöner langhaariger Hund danebengepflanzt. Der Hund ist groß und ganz offenbar maskuliner als die pinken Socken seines Herrchens. Mit Kaschmir oder Marino freilich hat der Hund nichts zu tun.

Montag, 13. September 2010

Pippi Salander

Weil Geburtstage an sich schon konstruiert sind (wobei die Festlegung eines Jahres auf 365 Tage, 5 Stunden, 49 Minuten und 12 Sekunden ja nicht unbedingt beliebig, sondern eben gregorianisch ist) ist der heutige Geburtstag der Kinder- und Jugendliteraturheldin Pippi Långstrump ein Geburtstag von vielen. Nicht der Geburtstag der Figur, sondern das Ende des Schreibens an und der Beginn des Lesens über sie, reichte doch die Autorin Lindgren am 13. September vor 65 Jahren ihr Manuskript über die Piratentochter beim Verlag ein.
Die SZ hat heute eine Fotogallerie von "Pippis Schwestern im Geiste" erstellt. Das Ergebnis ist so langweilig wie ernüchternd.
Wirklichen Gefallen hätte Pippi allerhöchstens an Lisbeth Salander gehabt, die der Welt nur einen Vogel zeigt und soziale Kompetenz nicht buchstabieren kann. Alle anderen Schwestern der Süddeutsche hingegen sind meilenweit von der Kunterbunt entfernt, sind weder Parodien noch Kopien. Dass "die Lena" in der Gallerie vorkommt, wundert nicht, ist aber falsch - ihr Exklusivvertrag mit Opel hat zu ihrem Ausschluss aus der Pippi- Verwandtschaft geführt. Sie war ohnehin nur eine Austauschschülerin.

Freitag, 10. September 2010

Fleisch anziehen

Man kann wohl sagen, dass er sich wirklich Mühe gegeben hat, der Jungstar der Literaturszene, Jonathan Safran Foer. Seit Erscheinen seines jüngsten Buches "Tiere essen" tingelt er in seiner Mission durch die Redaktionen und TV-Dokumentationen und prangt das Massentierhaltungsunternehmen Fleichkonsum an. Es geht ums Tiere essen und die Lösung ist, Tiere nicht zu essen, oder nicht (mehr) so oft zu essen. Nicht der Fanatismus eines Vegetariers liegt seinem Projekt zugrunde, sondern eher die detaillierte Nachfrage nach ökonomischen wie ökologischen Folgen unserer, gemeint ist die westliche, Ernährung, die Foer mit Fleisch gleichsetzt (was auch in diesem Zusammenhang ein korrektes Synonym zu sein scheint). Ob sich die Menschen mit der Produktion ihres fleischhaltigen Essens auseinandersetzen wollen, hat viel mit Bilderwelten zu tun: sich einen Film "Unser täglich Brot" anzusehen und die Realitäten der grausamen Tierhaltung und Tiertätung als systematische Quälung zu begreifen.
Auch in Bilderwelten unterwegs ist diese Tage die Künstlerin Lady Gaga, in dem sie kurzerhand zu diversen Auftritten ganz in Fleisch erschien. Ob dies eine Unterstützung oder eine subversive Konterkarierung Safron Foers ist, ist nicht wirklich bekannt.

Dienstag, 7. September 2010

Lira Flüchtling

Ach, wie war das schön, als Anglophilirium einen Talkshow-Auftritt der Fußballerin Fatmire (Lira) Bajramaj kommentierte, in dem die Blogerin nichts weiter tat, als den Wortlaut der Weltmeisterin in ihrem Gespräch mit der Moderatorin Böttinger wieder zu geben. Hier weigerte sich, so schien es, die Fußballerin noch, die Flucht ihrer Familie aus dem Kosovo zum biografischen und damit identitären Fixpunkt zu machen.
Aber die in Anglophilirium wiederholte Stille lässt sich durch die Allgegenwart der Biografie Bajramajs heute leider nicht mehr geniessen: "Mein Tor ins Leben: Vom Flüchtling zur Weltmeisterin" heißt das Buch. Der Eindruck bleibt dennoch hartnäckig, dass hier medial etwas inszeniert wird, was der Fußballerin liebstes Thema nicht unbedingt ist. Auf ihrer homepage spricht sie statt Politik lieber von Hedonismus: "Klamotten-Shoppen ist mit mein liebstes Hobby. Dabei habe ich keinen festen Stil. Meine Lieblingsklamotten sind immer die, die gut aussehen." Und weil ihr dann wieder einfällt, dass sie ja alles auf ihr Flüchtlingsdasein zurückzuführen habe, schreibt sie: "Hier war mir zu Beginn vieles fremd. Nach meinem ersten Schultag gefragt denke ich immer zuerst an das hässliche Kleid, das ich anziehen musste. Dieses Erlebnis hat mich wohl auch ein bisschen geprägt, denn bis heute achte ich schon auf mein Aussehen."

Montag, 6. September 2010

Who the fem. is Alice?

Ab diesem Montag, davon gehe ich aus, werde ich auf die Aussage, ich sei Feministin, sicherlich nie wieder in ein Gespräch verwickelt werden, in dem mein Gegenüber innerhalb von 30 Sekunden den Namen Alice Schwarzer nennt.

Sonntag, 5. September 2010

nofreteten 40

















(It Don’t Matter If You’re Black Or White) (sic!)