Sonntag, 18. November 2012

(K)ein Bild

"Und, was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?" "Germanys next Top Artist."

Sonntag, 23. September 2012

neulich im Zug

Tom und Anna. Boah. Ein Wochenende vorbei. Toms Freund im Zug, am Telefon mit Schwesterherz:
"Tom und Anna! Boah ey! Den Tom, den gibt es garnicht mehr. Es jetzt nur noch beide. Und das heißt, es gibt nur noch Anna. Das geht garnicht!" (...) "Einerseits ist die Anna so kumpelhaft, so mit Bier und so. Und dann wieder ist sie so.. so pink. Weißt du, dann fällt die in den Busch und flennt. Das geht garnicht! Weißt du, dann soll sie lieber nur Mädchen sein."

Samstag, 22. September 2012

Als ich Kind war

Kind: hast du in der Schule gelernt, Türme zu bauen?
ich: Nein, das habe ich dort nicht gelernt.
K: Aber wieso kannst du denn dann Türme bauen?
i: Ich habe als Kind immer mit meinem Vater und meiner Schwester Türme gebaut
K: Zuhause?
i: Ja, zuhause.
K: Und wieso kannst du das dann jetzt?
i: Wenn man es als Kind lernt, dann kann man es später.
K: Als ich Kind war, konnte ich es noch nicht.
i: Und bist du jetzt kein Kind mehr?
K: Im Osten.
i: Im Osten?
K: Ja, im Osten.
i: Was war im Osten?
K: Ich habe im Osten gelernt, Türme zu bauen.
i: Ja?
K: Und im Süden.
i: Im Süden?
K: Wir haben Schneeburgen gebaut.

Freitag, 17. August 2012

..your hands

"Und, was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?" "Claqueurin."

Donnerstag, 16. August 2012

Stolz, sexy, verweigernd

"Und, was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?" "Hymnenverweigerer."

Sonntag, 5. August 2012

Ei bin ich müde

Die Werbeindustrie war mal echt revolutionär, sie war innovativ und eine Vordenkerin. Die preisgekrönte und endlich auch von ARTE und ZDF neo entdeckte US-amerikanische Serie Mad Man gibt einen Einblick in den Geist von Erneuerung und den Spaß am Neuen inmitten des kapitalistischen Budgetdrucks.
Heute lache ich noch ab und zu über Werbespots von Bier und Brause, aber meist bin ich gelangweilt und angeödet. Die hiesige Spielzeugindustrie ist ein Beispiel für den ermüdenden und komatösen Umgang mit ihrer Käuferschaft. Schon seit Jahrzehnten überholte Bilder der Vergesellschaftung und Vergeschlechtlichung werden immer und immer wieder aufs Neue und Allerneuste reproduziert. Daniela Zinser hat es da in der taz ganz gut getroffen:
 "Manchmal fällt einem gar nichts mehr ein. Außer ein wenig beredtes „Geht’s noch?“. Fassungslos guckt man zu, wie einer die Uhr auf 1965 zurückstellt und dabei noch alles rosa malt (...) Die Ferrero-Produktentwickler wurden offenbar so lange in der Spielwarenabteilung eines großen Kaufhauses eingesperrt, bis sie überall nur noch Prinzessin Lillifee sahen. Und Rosa. Diese Bewusstseinserweiterung kombinierten sie mit Altbewährtem und herausgekommen ist Spiel, Spaß und Sexismus: das neue Überraschungsei, „nur für Mädchen“.
Ich spreche an dieser Stelle nicht von Feminismus - nicht von Vorbildern und nicht Vordenkerinnen. Ich erwarte von Ferrero keine Innovation und keine Überraschungen. Ihr seid mir egal. Aber eins wünsche ich mir dann doch: ödet mich nicht so an, ihr langweiligen Nachmacher!


Freitag, 27. Juli 2012

Mein Browser spricht mit mir

"Passe Firefox mit deiner Nationalflagge an und feiere den weltweiten Gemeinschaftsgeist." Äh, nein.

Freitag, 29. Juni 2012

nofreteten 52

Der britische Guardian hat Nofretete als erste Spielerfrau der Geschichte identifiziert. Ganz nette Idee eigentlich. Und auch so eine schöne Geschichte der Erfindung des Fußballs.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Reisejournalismus

"Bleibe sechs Wochen in einem Land, und du wirst unbeschwerten Gemüts ein Buch darüber schreiben. Bleibe sechs Monate, und du wirst mit Mühe ein paar Artikel fertigbringen. Wenn du sechs Jahr bleibst, dann schweigst du dich aus..." (Annemarie Schwarzenbach, Die Reise nach Afghanistan, 1939/40, S. 54)

Mittwoch, 27. Juni 2012

Meinten Sie Gleichberechtigung?

Warum eigentlich merken Schülerinnen und Schüler nicht, dass es im Schwimmunterricht um Gleichberechtigung geht?
Warum erwähnen Fortbildungen für Schwimmlehrerinnen und -lehrer das Wort "Gleichberechtigung" nicht mit einem Wort, sprechen statt dessen von so abstrakten und fernen Begriffen wie "Erlebniswelt Wasser", von Bewegungserfahrung, Wassergewöhnung und Wasserbewältigung?
Warum wird unter Schwimmen allgemein immer nur ein Prozess verstanden, der das Nicht-Untergehen eines Körpers in einer Flüssigkeit und die Fortbewegung von Lebewesen im Wasser bezeichnet?
Warum antwortet mein superschlauer Computer nicht "Meinten Sie Gleichberechtigung?", wenn ich das Wort Schwimmunterricht eingebe?
Warum sind die Internetforen voll mit Erlebnisberichten von Schülerinnen, die berichten, wie der Lehrer  plötzlich in der Umkleide steht?
Warum werden Praxismodule "Rückenschwimmen – dieWahrnehmungsfähigkeit verbessern,
Bewegungserfahrungen erweitern" genannt, und nicht: "Schwimm dich in die Gleichberechtigung"?

Vielleicht, ja vielleicht geht es im Schwimmunterricht nämlich garnicht um Gleichberechtigung. Vielleicht wollte das Gericht in Bremen, das in diesen Tagen entschieden hat, muslimische Mädchen in Deutschland müssen schwimmen lernen, denn ím Schwimmunterricht geht`s um Gleichberechtigung, einfach nur Kooedukation konsequent verstanden wissen. Kein getrennter Unterricht, das kann Gleichberechtigung sein (phasenweise nach Geschlechtern getrenntes Lernen allerdings auch). Dass aber ausgerechnet das in der Pubertät so problematische Körper-Bilden auch an Orten wie dem Schwimmbad gleichberechtigte Elemente produzieren soll, ist mir, äh, schleierhaft.