Dienstag, 6. April 2010

mit der Milch aufgesogen

Ist eigentlich schon mal untersucht worden, welchen Einfluss es auf unsere Kinder hat, wenn sie jahrelang jeden Morgen beim Frühstück mit einer Milchpackung konfrontiert werden, auf der HOMOGENISIERT steht? Ist die Bildung heterogener Identitäten und Lebensentwürfe dann überhaupt noch möglich?

Sonntag, 4. April 2010

Samstag, 3. April 2010

Horizont_überschreitend

Feuilletonistin oder Feuilletonist zu sein ist eine tolle Sache. Denn nur hier gelingen jene Sprachspiele, die intellektuell geliebt wenn formell eher überfordern. Ein gelungenes Beispiel ist jüngst wieder beim WDR-Programmtipp zu beobachten gewesen, wo es über den in Paris lebende syrische Musiker Abed Azrié hieß er könne "den Horizont des eigenen Kulturhintergrunds überschreiten". Dass ein Zenit überschritten wird, das kenne ich... aber den Horizont?

Freitag, 2. April 2010

nofreteten 34

Im Sprechen über die Nofretete bekommt das Malen Bedeutung, mehr noch das Anmalen: "Das berühmteste Beispiel für eine perfekt geschminkte Dame ist das Bildnis der Nofretete." Doch das Make Up wäre abwaschbar gewesen, so ist die Büste vielleicht Pionierin des Permanent Make-ups? Ich glaube, das hätte ihr gefallen.. augenzwinkernd wie sie war.

Donnerstag, 1. April 2010

zum Einjährigen

Nach gut einem Jahr Nofreteten freue ich mich das erste Mal seit vielen Jahren des postmodernen Denkens wieder über Konstanz und Linearität. Ein Anfang?

Samstag, 27. März 2010

Forschungsprobleme

"We still do not know if she was the wife of Pepi I (2354-2310 BC) or of Pepi II (2300-2206 BC)." (Zahi Hawass)

Freitag, 19. März 2010

fy fy fy

Zugegeben, auch ich bin angesteckt worden von der Idee, das Leben könne mithilfe eines Sachbuches vereinfacht werden, mithilfe normativer Anleitungen und ihren normativen Schreibtischschubladenordnungen, damals vor acht Jahren. Zerlesen und zerflettert steht "Simplify your life" in meinem Bücherregal zwischen Feng Shui- und Heilfasten-Ratgebern, bunt markiert Tipps zum Entrümpeln und Entstapeln, Entmachten und Entkräften, Entkommen und Entwerfen, Entzaubern und Entfernen, Entschulden und Entdoppeln, Entfliehen und Entschlacken, Entkrampfen und Entperfektionieren, Entspannen und Entinseln, Entärgern und Entschleunigen, Entwirren und Entdramatisieren, Entwickeln und Entscheiden, Entfesseln und Entpuppen, Ent.........................
Wer das Buch ebenso gründlich gelesen (und geliebt) hat wie ich, bei dem setzte dann allerdings eine - nicht zuletzt durch das Buch entwickelte - gesunde Distanz zu der Simplify-Industrie und ihren unzähligen Merchandising-Produkten ebendiesen Buches ein. In den folgenden Jahren lief ich mit Scheuklappen durch die Buchhandlungen, um mich nicht mit den Kindern von simplify auseinandersetzen zu müssen, die da heißen Simplify your love, Simplify Diät, Enjoy your life, Simplify your day und Simplify ich weiß nicht was.
Aber als ich diese Tage in einer realen Buchhandlung auf dieses neue Prachtexemplar gestossen bin, biblify your life, da wurde es mir ein fy zu viel, GLAUBE ich. fy fy fy.

Montag, 15. März 2010

nofreteten 33

Die Nofretete ist eine Ente. Sagt die Ausstellung Duckomenta. Der schönste Kommentar zu diesem Konzept war in der Hannoversche Allgemeine Zeitung zu lesen: "Die Kunstexperten sind ratlos".

Sonntag, 14. März 2010

nofreteten 32

Sexismus ist es vermutlich nicht, was sich hinter "Eine Nacht mit Nofretete" verbirgt, auch wenn die Doppeldeutigkeit vielleicht nicht ungewollt daher kommt. Mit nur 49 Euro und einem inklusiven ("königlichen") 3-Gänge-Menü wäre die Nacht dann auch eher billig, und so verbirgt sich hinter dem Titel eine Dinner-Show, die in wenigen Wochen in Berlin uraufgeführt wurd. Der Plott erinnert sehr an die US-amerikanische Kinokomödie "Nachts im Museum", geht es bei beiden um die allnächtliche Fleischwerdung musealer Exponate. Schon im Film wurde die jungenhafte Fantasie und Faszination eines lebendigen Tyrannosaurus rex schnell von der (nationale zu verstehenden) Begegnung mit Theodore Roosevelt abgelöst, der das Geheimnis kannte: ein ägyptischer Pharao, was sonst.
Bei dem Berliner Theater nun wird auch eine nationale Geschichte erzählt:
"Tagsüber, ja da lässt Nofretete die Museumsbesucher an sich vorbeiziehen, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Aber nach Dienstschluss taut sie auf und ist dann eine so amüsante wie temperamentvolle Erzählerin, die Unglaubliches zu berichten weiß"
Denn kaum schwer vorstellbar, dass das Ein-Frau-Theaterstück simultan vom altägyptischen ins deutsche übersetzt wird, diese Nofretete spricht deutsch. Ob sie sich einmischen wird in den Streit um ihre Rückgabe? Ob sie politisch Position beziehen wird? Immerhin heißt es, sie erzähle etwas "von dem Mann, der sie nach Berlin lockte", Ludwig Borchardt. Doch die Dinner-Show will ihrem Selbstverständnis nach eins sein: ein pointenreiche Rendezvous. Eine Positionierung muss das nicht sein. Ich würde dennoch sagen: hingehen! Karten gibt es hier.

Samstag, 13. März 2010

Farbenleere

"Und, was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?"
"Ampeldiebin!"