Donnerstag, 17. März 2011
nofreteten 44
In Freiburg, im Städtischen Museum, eine neue Ausstellung "Leben am Nil. Eine Kinderausstellung zum Alten Ägypten". Angesichts der Bilder, die sich die älteren Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in den verganenen Wochen und Monaten vielleicht in den Medien angesehen haben, wäre eine "Kinderausstellung zum Neuen Ägypten" mal ganz angebracht.. nichtsdestotrotz wird nun also zum x.Male ein "spannender Ausflug in die Welt der Pharaonen" unternommen. Dabei wird die museumsdidaktische Zielgruppe Kind konsequent mit eingebunden in die Konzeption ("auf ihrer Entdeckungsreise werden die Kinder selbst zu ägyptischen Schreibschülern, schlüpfen in ägyptische Kleidung, zermahlen Gewürze, riechen an exotischen Düften, schminken sich wie Kleopatra oder Ramses und entlocken Musikinstrumenten tolle Töne"). Herrschaftskritisch scheint die Auseinandersetzung nicht zu sein - die Kids sollen sich mit der Obrigkeit identifizieren, mit Kleopatra oder Ramses, oder eben der Nofretete.. nicht mit Sklavinnen und Sklaven, die zu Tausenden das Leben am Nil erst ermöglichten. Und so titelt die Badische Zeitung auch konsequent: "Sich wie Nofretete fühlen". Ich finde diese Interaktionen gut und wichtig - wenn sie eingebunden sind in eine pädagogische Vermittlung, in der Differenzen und Brüche ebenso zur Sprache kommen, und der Blick auf 3000 Jahre Geschichte gelenkt werden wird.. es ist eben nicht alles eine heile Playmobilwelt.
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