Der Herr Barowski ist Kommissar. Der Herr Barowski ist eine fiktive Figur, gespielt von dem Schauspieler Axel Milberg, aber er ist auch der Protagonist eines Fernsehformats, dass die ARD produziert – öffentliche Gebühren also. Herr Barowski, könnte man meinen, ist eine kluge Figur, beschrieben als „ein fast schon besessener Moralist, der seine Ruhe erst wiederfindet, wenn der Mörder gefasst ist“, vertritt er in der Folge „Barowski und die Frau am Fenster“ gar den abwesenden Polizeirat/-präsidenten. Eine Figur mit Führungsverantwortung also, und von diesen wird in dem Gesellschaftssystem, in dem Barowski lebt, eine Vorbildfunktion erwartet. Sozial hapert es da sowieso schon, doch in dieser Woche musste das völlige Fehlen jeglicher geografischer wie politischer Kenntnisse doch arg erstaunen. Die Tochter der mutmaßlichen Mörderin, die zu dem Zeitpunkt noch nicht in den Kreis der Verdächtigen geraten war, lebt nach Aussagen der Mutter in Afrika. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erfahren, die Tochter sei gar Buschärztin in Afrika. Buschärztin? Also nicht nur Afrika, sondern auch noch gleich ein Synonym tiefster Ruralität, Flora und Fauna und die Finsternis. Ja, Buschärztin ist ein Synonym für rassistische Finsternis.
Die junge und dynamische Polizistin Sarah Brandt ermittelt und präsentiert dem verdutzten Herrn Barowski dann, dass auf den Namen der vermeintlichen Buschärztin kein Reisepass ausgestellt wäre, woraufhin Herr Barowski verdutzt antwortet, ohne Reisepass könne man ja nicht in Afrika einreisen. Das Buschafrika ist also ein Land, lehrt das Fernsehen… soviel Bildung war selten.
Samstag, 8. Oktober 2011
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