Sonntag, 13. Februar 2011

Revolution stört Tourismus

Ein Land verjagt seinen Diktator, und dann verjagt noch ein Land seinen Diktator, und die hiesigen Tourismuskonzerne sagen ihre Pauschalreisen bis auf weiteres ab. Dass die internationale Reisebranche sich in nicht-demokratischen Regimen meist wohler fühlt, ist ja leider nichts neues. Viele profitieren von rural geprägten Gesellschaften, in denen dann an den Tourismusmetropolregionen unzählige Arbeitskräfte für wenig Geld die Hotelbetriebe und weitere Infrastrukturen der Branche unterstützen. Die passende politikwissenschaftliche These dazu ist: Tourismus unterstützt Diktaturen.
Ich rate nicht zu Reisen nach Ägypten oder Tunesien, um die internationalen Konzerne zu unterstützen, das nicht. Aber ich rate zu baldigen Reisen nach Ägypten oder Tunesien, gerade weil es um eine Unterstützung der dortigen zivilen Gesellschaften geht. Die Menschen werden viel zu erzählen haben! Wer seine schon geplante Reise nun absagt, der muss sich fragen, ob die Schlagzeile der TAZ (Revolution stört Tourismus) nicht auch sein verdrehtes Weltbild dominiert.. und ob es nicht Zeit ist, umzudenken!

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