Freitag, 16. September 2011

Eine Stadt in Familienbesitz

Von der Neuerfindung einer Stadt, von der Neuerfindung der Geschichte und der Zukunft erzählen will ein neuer Bildband, der im Feymedia-Verlag erschienen ist. "The Dubai Story" erzählt die Geschichte eines Märchens, in dem Öl die Hauptrolle spielt:
"Wie keine Zweite ist diese Metropole auf Rekordjagd, erfindet den Orient täglich neu, baut die höchsten Wolkenkratzer der Welt in Reihe, greift nach den Sternen. Wo gestern Wüste war, ist heute Wunderland: Dubai ist das Arabien des 21. Jahrhunderts, das New York des neuen Jahrtausends. Menschen aus über 100 Nationen bauen am Übermorgen, leben in diesem Schmelztiegel der Kulturen. Und ganz nebenbei entstehen hier wie im Amerika der 1920er Jahre Foto-Icons, die einmal für eine Epoche stehen werden. Sie sind schon jetzt Zeitdokumente. Sie erzählen vom Aufstieg aus dem Nichts, von Licht und Schatten – von den Scheichs, die vor zwei Generationen nichts als Sand hatten und zwischenzeitlich die halbe Welt kaufen konnten. Sie illustrieren ein modernes Märchen: The Dubai Story."
Dieser Bildband blickt nicht hinter die Kulissen, beleuchtet nicht die dunklen Hinterhöfe, erzählt nicht von den Tränen der als Sklavinnen und Sklaven gehaltenen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter aus dem Jemen und Ägypten, dem Sudan und Äthiopien, deren Arbeiten die Glitzerwelt erst möglich machen. Dieser Bildband zeigt das Emirat so, wie es selbst gesehen wird, lässt sich ein auf die Selbstinszenierung und diese Fata Morgana. Dieser Bildband ist ein Märchen, und er sollte in jedem Bücherregal zwischen Edward Said und den Gebrüdern Grimm stehen [ja, dies ist eine Kaufempfehlung].

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